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Vegetarisches Festival in Bangkok

Vegetarisches Festival in Bangkok ist ein faszinierendes Ereignis, das die Stadt in eine Atmosphäre der Reinheit und des spirituellen Engagements eintaucht. Während dieses Festivals, das von der chinesischen Gemeinschaft in Thailand gefeiert wird, verzichten die Teilnehmer auf Fleisch und tierische Produkte und praktizieren strenge Rituale zur Reinigung des Körpers und des Geistes. Das Vegetarische Festival in Bangkok zeichnet sich durch farbenfrohe Prozessionen, beeindruckende Piercings und religiöse Zeremonien aus, die die tiefe Verbindung zwischen Kultur, Glauben und Ernährung in dieser vielfältigen Stadt aufzeigen.

Vegetarisches Festival in Bangkok

Vegetarisches Festival in Bangkok ©TK

Während eines Urlaubs in einem fremden Land erfährt man viel Spannendes, und taucht ein in fremde, exotische Kulturen. Besonders interessant ist es, wenn während des Aufenthalts ein besonderes Fest veranstaltet wird, welches man in dieser Art und Weise aus der heimat nicht kennt. Eines der nahezu unbekannten kulturellen Veranstaltungen ist das „Vegetarische Festival“, welches in Asien in sämtlichen Ländern veranstaltet wird, in welchen eine hohe Population an Auslands-Chinesen verzeichnet werden. Das Vegetarische Festival ist ein farbenfrohes Fest mit vielen Zeremonien, Ritualen und einer Menge an köstlichen Spezialitäten. Besonders in Thailand wird das sogenannte Vegetarian Festival sehr aktiv und facettenreich zelebriert. Wer die Chance hat, wenn auch nur an einem Tag an dieser Feierlichkeit teilzunehmen, der sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.

Vegetarisches Festival in Bangkok – Herkunft dieser Feierlichkeit

Das Vegetarian Festival wird ausschließlich von chinesisch-stämmigen Chinesen veranstaltet, die im asiatischen Ausland ansässig sind. In China kennt man diese Feierlichkeit kaum bis gar nicht. Das Vegetarische Festival wird auch „Fest der neun Kaisergötter“ genannt und wird jährlich rund um den neunten Tag im neunten Monat des chinesischen Mondkalenders veranstaltet. Laut westlicher Zeitrechnung fällt das Datum des Festes stets auf einen Zeitraum zwischen Ende September und Mitte Oktober. Den Ursprung hat das Vegetarische Festival am ehesten in den Feierlichkeiten des doppelten „Neun-Tages“. In asiatischen Religionen und Traditionen, als auch im Animismus und dem Aberglauben, welcher vor allem in Südostasien zum täglichen Leben gehört, ist die Zahl 9 eine göttliche Zahl, die stets Glück, Gesundheit, Wohlstand und Macht verspricht. Das gesamte Festival dauert 9 Tage, und alle Teilnehmer leben während dieser Periode streng vegetarisch. Auch kleiden sich die meisten Besucher dieses Festes in weiße Gewänder und achten während des gesamten Festivals auf einen makellosen Lebenswandel. So ist unter strengen Verfechtern dieses magischen Festivals auch Alkohol, Drogen, Zigaretten, Sex, Lügen und Betrügen absolut verpönt. Angeblich wurde das Vegetarian Festival zum ersten Mal in Phuket im Jahre 1825 veranstaltet. Der Sage nach wurden durch diese Zeremonien zu Ehren der neun Kaisergötter die aus China abstammenden Zinnarbeiter Phukets von einer schweren Seuche geheilt. Durch Handelsreisende dürfte sich dieser Brauch langsam im gesamten südostasiatischen Raum ausgebreitet haben.

Tesagan Jae – Vegetarisches Festival in Bangkok

Diese Veranstaltung wird auch Tesagan gkin pak genannt, was übersetzt soviel wie Fest, auf dem Gemüse gegessen wird, bedeutet. Und natürlich sind die fleischlosen Gerichte, die in Hülle und Fülle angeboten werden, ein wahrlicher Höhepunkt. Doch das absolute Highlight sind die schaurig schönen, wie in Trance abgehaltenen Umzüge, denen man sich während dieses Festivals nicht entziehen kann. Kaum erreicht man das chinesische Viertel Chinatown in Bangkok, stechen die zu Ehren der Kaisergötter üppig geschmückten Straßen und Tempeln ins Auge. Überall hängen gelbe Lampions und kleine Fähnchen und Chinatown wirkt noch überfüllter als an regulären Tagen. Dicht an dicht drängen sich auch die unzähligen Garküchen und Verkaufsstände, die eine Vielfalt an vegetarischen Gerichten und Häppchen anbieten. Wer andächtige Stille in den Tempeln und Pagoden erwartet, der wird hier enttäuscht. In jedem noch so kleinen Schrein wird von den Mönchen lautstark gechantet um die bösen Geister zu vertreiben und die guten Geister anzulocken. Auch die Besucher beten in dieser monotonen Weise mit.

Zeremonien und Umzüge

Die berühmten Prozessionen sind wohl das größte Highlight dieses Festivals. Die Umzüge werden von lauten und monotonen Trommelschlägen, Cimbal Klängen und religiösem Gesang begleitet. Den absoluten Blickfang stellen aber die Teilnehmer dar, die sich in wilde Trance versetzen und mit Metallstöcken, die sie sich durch die Wangen stechen, durch die Straßen tanzen. Kunstvoll verzierte Schwerter durchbohren Wangen und Zungen und auch so manch skurriler Gegenstand wird als Symbol für Selbst-Geißelung und Kasteiung verwendet. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt und die meist jungen Männer tanzen in einer speziellen Art Tracht durch die Straßen und Gassen. Es werden weiße Hosen getragen, der nackte Oberkörper wird von bunten und kostbar bestickten Schürzen mit chinesischen Schriftzeichen und Symbolen nur spärlich verhüllt. Viele tragen stolz auch mehr als nur ein bis drei dieser spitzen Gegenstände im Gesicht. Auch kann man so manche Körper bestaunen, die über und über mit Nadeln versehen sind. Für schwache Nerven sind diese Umzüge garantiert nichts, doch hat diese kuriose Parade etwas magisches, dessen man sich kaum entziehen kann. Europäische Besucher leiden mit den Protagonisten mit und fühlen beinahe selbst körperlich den Schmerz, während die asiatischen Teilnehmer des Festes diese wie Stars feiern und mit lautem Rufen und Jubeln noch mehr in Trance versetzen.

Was man beim Vegetarischen Festival in Bangkok unbedingt erlebt haben muss

Um sich der feiernden Menge etwas anzupassen, sollte man, wie die Teilnehmer auch in weißer Kleidung erscheinen. Dies ist kein Muss, doch unterstützt dies garantiert das Dazugehörigkeits-Gefühl. Gleich nach der Ankunft in Chinatown, am besten mit dem Chao Phraya Expressboot bis N5 fahren, findet man heraus, wann die nächste Prozession am Programm steht. Hier ist es sinnvoll rechtzeitig einen guten Platz am Straßenrand zu ergattern, um einen ungestörten Blick auf das Spektakel zu erhalten. Diese Plätze sind heiß begehrt und werden meist schon Stunden vor dem eigentlichen Umzug besetzt. Auf keinen Fall sollte man an diesem Tag die Kamera vergessen. Die Teilnehmer und Tänzer der Prozession lassen sich mit ihren schmerzhaft wirkenden, durchlöcherten Körpern auch gerne und besonders stolz fotografieren. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der To-do Liste während des Vegetarian Festivals ist, sich durch das enorme Speisenangebot zu schlemmen. Ein unbedingtes Must-have ist die traditionelle Nudelsuppe, die mit vielen Bohnensprossen serviert wird. Auch die gegrillten Lotus-Wurzeln, welche ein langes Leben symbolisieren, die gebackenen Frühlingsrollen, gefüllte Knödel aus Maismehl und kleine Küchlein mit Bohnen und Mais sind der absolute Hit. Für Naschkatzen gibt es verschiedene, handgefertigte Bonbons, Gelees und Häppchen aus süßem Klebreis. Besonders beliebt sind auch die Mondkekse, die in China immer zu speziellen Feiertagen verschenkt werden. Diese sogenannten Mooncakes mit ihrer kunstvoll verzierten Oberfläche und der pikanten oder süßen Füllung sind auch beim Vegetarischen Festival ein wichtiger Bestandteil. Gewöhnungsbedürftig für europäische Geschmäcker dürften die Früchte sein, die süß-pikant eingelegt wurden und im entferntesten an Gewürzgurken erinnern. Besucher sollten dieser Spezialität aber durchaus eine Chance geben. Auch muss man während dieser Festtage einen bunten chinesischen Tempel besuchen, der während dieser Periode noch farbenfroher wirkt.

Kleiner Kurzüberblick

  • Es findet jedes Jahr an 10 Tagen zwischen September und Oktober in Chinatown statt.
  • Es ist ein religiöses, taoistisches Fest, welches zu Reinigung dient und um den Göttern zu huldigen.
  • Während dieser Zeit kleidet man sich stets weiß und verzichtet auf tierische Produkte.
  • Auch wird zu einer Fastenkur für Körper, Geist und Seele geraten. Man entledigt sich der schlechten Gewohnheiten und verzichtet auf schädliche Genussmittel aber auch auf negative Gedanken und Äußerungen.
  • Die Speisen sollen traditionell nur mit neuen Küchenutensilien zubereitet werden. Man sollte zum Beispiel kein Fleischmesser oder keine Teller verwenden, auf denen jemals zuvor Fleisch gelegen hat.
  • Die Speisen sollen unaufdringlich zubereitet werden und man verzichtet auf starke Gewürze wie Knoblauch, Zwiebel und Koriander.
  • Die Prozession findet täglich entlang der Yaowarat Road statt.
  • Das Vegetarische Festival in Bangkok mit seinen in Trance tanzenden Teilnehmern gehört zu den wohl spektakulärsten Veranstaltungen des Landes.

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